In der Nacht vom 1. Februar auf den 2. Februar wird Lichtmess gefeiert, das keltische Imbolc oder auch das Fest der Brigid.
Die Tage werden wieder länger und unmerklich steigt bereits der Saft in die Bäume. Die Sonne geht früher auf und auch abends etwas später unter.
In diesem neuen Licht erscheint die Göttin Brigid als die schöne Lichtjungfrau und löst damit die dunkle, schwarze Göttin ab, die als Percht, Cerridwen oder auch Morrigane im Winter herrschte. Mit ihr steigen die Elementarwesen und Fruchtbarkeitsgeister aus der Erde. Der Bär beendet seinen Winterschlaf und steckt an diesem Tag, angeblich zum ersten Mal im neuen Jahr, seine Nase aus der Höhle, um zu sehen, ob der Frühling schon Einzug gehalten hat.
Der Bär ist kein anderer als der wiedergeborene, noch verhüllte jugendliche Sonnengott.
Imbolc ist ein Fest, wo wir uns erinnern sollen an die wilde Energie des Frühlings, die es schafft, alles wieder zum Leben zu erwecken, aus dem Winterschlaf zu holen. Vielleicht auch die Wohnung von dem Mief des Winters zu befreien (beispielweise räuchern mit Fichtenharz, Bernstein, Angelikawurzel, Wacholderbeeren, Alantwurzel, Lavendelblüten und Weihrauch).
Nun zu Schneeweißchen und Rosenrot...
Jeder von uns kennt das Märchen "Schneeweißchen und Rosenrot". Es erzählt indirekt von dieser Verbindung zwischen der Göttin des Lichts, ganz in weiß als Schneeweißchen, ihrer Nachfolgerin, der in Rot gekleideten Sommergöttin und dem alten Bären unter dessen dickem Pelz der Sonnengott, ihr späterer Gemahl verborgen ist. Die alte Mutter hingegen ist keine andere als die alte Erdmutter, die Frau Holle oder auch Frau Percht.
Also auch hier sehen wir wieder, dass auf ganz versteckte Weise das alte Kulturgut weitergetragen wurde.